Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative NoMoorGas von Mittwoch, dem 5. Dezember 2018

Am vergangenen Mittwoch fand in der Freien Rudolf-Steiner-Schule in Ottersberg ein Informationsabend zum Thema seismische Untersuchungen und Gasbohrungen im Erlaubnisfeld Unterweser und Gasbohrungen in der Region statt.

Nahezu 800 Zuschauer hatten im Laufe der zweieinhalbstündigen Veranstaltung die Möglichkeit, mit den geladenen Gästen von der DEA (Deutsche Erdöl AG), aus der Politik (Grüne, SPD und CDU), aus befreundeten Bürgerinitiativen und natürlich mit Mitgliedern von NoMoorGas zu diskutieren und Fragen zu stellen, was ausgiebig in Anspruch genommen wurde.

Eröffnet und moderiert wurde die Veranstaltung von Mitgliedern der Initiative NoMoorGas. Die ersten Grußworte übernahmen die Bürgermeister Manfred Cordes aus Oyten und Horst Hofmann aus Ottersberg, die von der parteiübergreifenden Ablehnung der DEA-Aktivitäten in ihrem Bereich berichteten. Cordes bekundete darüber hinaus seinen persönlichen Willen, eine gesunde Umwelt auch für seine Kinder und Enkel zu erhalten.

Zur Einführung in die Problematik rund um die Gasförderung und deren Folgen sprach Renate Maaß von der Bürgerinitiative Harburg. Sie stellte anschließend auch dar, wie seismische Untersuchungen in ihrer Region erfolgreich verhindert wurden.

Während der folgenden Podiumsdiskussion ging es vorrangig um die Erkundungspläne der DEA im Erlaubnisfeld Unterweser, nachdem das Unternehmen am 3. Dezember öffentlich bekannt gegeben hatte, die seismischen Erkundungen auf Grund von anhaltendem Gegenwind aus der Bevölkerung auszusetzen. Dr. Olaf Mager, Leiter der externen Kommunikation bei der DEA, stellte in diesem Zusammenhang klar, dass man von den Explorationen nicht dauerhaft Abstand nehmen, sondern weiter nach Gas suchen werde, solange dies nicht gegen geltendes Gesetz verstößt.

Damit spielte er den Ball an die Landtagsabgeordneten Axel Miesner (CDU), Dörte Liebetruth (SPD) und Helge Limburg (Bündnis 90/Die Grünen) zurück. Parteiübergreifend betonten die drei, dass sie sich gegen die weitere Förderung von fossilen Brennstoffen aussprechen, weil – abgesehen von den Gefahren bei der Förderung – die Nutzung dieser Brennstoffe der Energiewende entgegensteht. Es wurde bekräftigt, dass eine Einhaltung der Klimaziele nur zu erreichen ist, wenn der Umstieg auf Erneuerbare Energien jetzt begonnen wird.

Die Politiker – und selbst die Verteter der DEA – waren sich darin einig, dass zunächst eine Änderung des Bundesbergbaugesetzes nötig ist. Dieses schon etwas ältere Regelwerk, das in seiner derzeitigen Form die Rohstoffgewinnung höher gewichtet als beispielsweise den Trinkwasserschutz, ist auch Rechtsgrundlage für die Arbeit der DEA, die sich insofern zu Unrecht beschuldigt sah.

Der Landwirt und langjährige Aktivist gegen Gasbohrungen, Andreas Rathjens, forderte sowohl die Politiker als auch die Vertreter der DEA immer wieder heraus, indem er ganz konkret und aus eigenem Erleben von jahrzehntelangen Verschmutzungen und Störfällen durch die Gasförderung berichtete. Er unterstützte die an diesem Abend geäußerten politischen Forderungen und machte klar, dass auch er dringenden Handlungsbedarf auf politischer Ebene sieht.

Die Veranstaltung schloss unter großem Applaus mit einem herzlichen Dank an die vielen Helfer, die diesen Abend ermöglicht hatten und mit weiterem Dank an alle Beteiligten für ihren ausdauernden Einsatz in der Bürgerinitiative. Vorausgegangen war ein Appell der anwesenden Politiker an die Bevölkerung, den starken Druck aufrecht zu erhalten und ihnen damit in den Parlamenten Rückhalt zu geben.

Das Fazit der Beteiligten von NoMoorGas entsprach dieser Zielrichtung, nämlich die positive Energie aus der Bevölkerung nicht nur in den Landtag zu tragen, sondern auch auf Bundesebene eine Diskussion über Gasbohrungen und Gesetzesänderungen in Gang zu setzen. Von den jüngsten Zugeständnissen der DEA zeigte man sich unbeeindruckt und wird sich nach dem Motto „Jetzt erst recht!“ nicht aufhalten lassen.

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