Entstehungsgeschichte

Im September 2018 gab die DEA (Deutsche Erdöl AG) die geplante Durchführung von seismischen Messungen in den Landkreisen Verden, Osterholz, Rotenburg und Diepholz bekannt. Durch die seismischen Messungen sollen mögliche Erdgaslagerstätten identifiziert werden.

Die Messungen sollen auf mehreren Messlinien von bis zu 12km Länge anhand von „Vibro-Trucks“ durchgeführt werden. Die Vibro-Trucks erzeugen starke Schallwellen in bis zu 4.000m Tiefe, deren reflektierenden Wellen von ausgelegten Geophonen entlang der Messlinien wieder eingesammelt werden und somit Rückschlüsse auf den Untergrund zulassen.

Durch die zu erwartenden starken Schallwellen kann nicht ausgeschlossen werden, dass Natur und Umwelt sowie Häuser und Straßen beschädigt werden. Dieses Risiko war die erste Motivation einiger engagierter Menschen in der Region, sich gemeinsam gegen dieses Projekt einzusetzen.

Als stärker Antrieb und Motivator stand jedoch die Befürchtung im Raum, dass bei positiven Ergebnissen dieser Messungen (= Auffindung von förderbaren Erdgasreserven) auch eine Förderung dieses Rohstoffes in Form von Erdgasbohrungen und Förderanlagen folgen könnte.

Durch eine breite Unterstützung der Kommunalpolitik sowie vielen aktiven Menschen in der Region wurde sich gegen dieses Vorhaben gewährt. Zur Umsetzung der Forderungen wurde am 15.11.2018 offiziell die Bürgerinitiative NoMoorGas gegründet.

Auf mehreren Informationsveranstaltungen in Grasberg und Ottersberg konnten über tausend Menschen informiert und mobilisiert werden. Der Widerstand wuchs stetig und setzte sich über Landkreis- und später auch Landesgrenzen hinweg fort.

Am 02.12.2018 veröffentlichte die DEA eine Aussetzung des geplanten Seismik-Projektes und hat ihren Antrag dazu beim zuständigen Landesbergbauamt zurück gezogen. Ein erster Erfolg für die BI und die engagierten Menschen vor Ort.

Doch die Aussetzung dieses Projektes ist nur eine vorläufige „Pause“; die DEA kann ihr Projekt jederzeit neu beantragen, da sie alleiniger Inhaber der Aufsuchungsgenehmigung in der Region Unterweser ist. Zudem sind weitere Projekte der DEA und anderen Energiekonzernen wie Vermillion oder ExxonMobil in der Region in Planung oder Umsetzung (z.B. weitere Bohrung im Wasserschutzgebiet Panzenberg im Landkreis Verden, der Bau einer Reststoffbehandlungsanlage im Landkreis Rotenburg oder den Ausbau der Förderung in Bad Fallingborstel).

Die BI wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass ein Ausbau der Erdöl-/Erdgasförderung verhindert wird. Dazu stehen innerhalb der BI über 50 Menschen aktiv gemeinsam zusammen. Zusätzlich unterstützen uns viele weitere Menschen gezielt bei Aktionen. Durch eine gemeinsame Vernetzung mit anderen BIs kann eine große Menschenmenge mobilisiert und aktiviert werden.

Wir stehen gemeinsam zusammen.